Ein Weiter wie bisher - das geht sich nicht aus.

Wir haben in den letzten Wochen viele Schulen in Oberösterreich besucht und möchten uns für die freundlichen Begegnungen und Gespräche bei allen Direktor:innen und Kolleg:innen bedanken! Die oberösterreichischen Lehrer:innen zeichnen sich durch hohes Engagement aus – das ist deutlich erkennbar.

 

Doch diese Lehrer:innen werden oft im Regen stehen gelassen. Wir sehen die vielen Probleme und Baustellen an und in unseren Schulen.

 

Wir scheuen auch nicht davor zurück, sie deutlich zu benennen:

 

Es gibt zu wenig Platz für die Kinder und die Lehrer:innen. Werkräume, Physiksäle sind längst zu Klassenzimmern umgestaltet worden – mit der Folge, dass Unterricht nicht so stattfinden kann, wie er sollte.

 

Wir sehen, wie Kinder in fensterlosen Klassen im Keller unterrichtet werden, mit Glück zumindest im Trockenen.

 

Wir haben Kinder in Konferenzzimmern angetroffen – mangels Platz werden so neue „Klassenzimmer“ geschaffen.

 

Dem Schulerhalter scheint das kein Problem zu sein: das Ausbauen oder Neubauen von Schulstandorten ist nicht vorgesehen.

 

Wir haben bei unseren Schulbesuchen nicht nur einmal erlebt, dass in den Klassen 27 Kinder sitzen – von einer Teilungszahl 25 entfernen wir uns immer weiter.

Sprachklassen mit 29 Kindern im Alter von 10 bis 16? Alles machbar, wenn man sich anstrengt!

 

Wir haben Kolleg:innen getroffen, deren Lehrverpflichtung schon lange nicht mehr bei 21 Wochenstunden liegt, sondern oft schon einen 3er davor stehen hat.

 

Es fehlt an Ausstattung, es fehlt an Personal. Es gibt zu wenig Support, es gibt keine Handhabe bei Schüler:innen, die als „Systemsprenger“ bezeichnet werden.

 

Man kann die Gemeinschaft der Lehrer:innen beschwören. Oder man kann versuchen, offensiv gegen diese Missstände vorzugehen. Die Unabhängigen Lehrer:innen haben sich für die letztere Variante entschieden.

 

Es ist nicht 5 nach 12. Es ist eher 10 vor 1.
Es muss rasch gehandelt werden.

 

Wenn weder Dienstgeber noch Schulerhalter die prekäre Lage erkennen, muss man sie deutlich darauf hinweisen. Eine starke Gewerkschaft könnte viel bewegen. Eine starke, unabhängige noch viel mehr.

 

Dieser Tage finden Personalvertretungs/Gewerkschaftswahlen statt. Man kann Veränderung wählen. Das geht ganz einfach, in dem man seine Stimme der OELI-UG gibt.