ÖLI-UG: Es braucht keine „Lehrer:innen-Stasi“. Wir sagen nein.

Wien/Graz (OTS) - Die Unabhängigen Lehrergewerkschafter:innen der ÖLI-UG zeigen sich durch die Bank über das Wahlprogramm der FPÖ und ihre Zugänge zur Lehre empört. Diese verantwortungslose Wahlkampfrhetorik schadet der Bildung.

Die ÖLI-UG mahnt Ernsthaftigkeit im parteipolitischen Wettbewerb im Umgang mit bildungspolitischen Themen ein, alles andere schadet dem Bildungsstandort Österreich massiv.

Es gäbe wichtige Themen, die einer Lösung harren: Wie reduzieren wir die administrative Belastung und wie bringen wir Supportpersonal (1 Schulsozialarbeiter:in und 1 Schulpsychologin) an die Schulstandorte. Mit Sicherheit werden Lösungen dafür nicht eingefordert. Politisch nützlicher ist es, sich als starker Mann in Szene zu setzen!
Es gibt eine Radikalisierung an den Schulen: Wir beobachten, dass die Empfänglichkeit für Islamismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus generell zunimmt, zu viele Schüler:innen konsumieren alternative Medien und glauben deren Verschwörungserzählungen.

Wir fragen uns, sollte nicht gegen jegliche Form von Extremismus vorgegangen werden? Genauso wie gegen Verschwörungserzählungen, die häufig am Beginn der Radikalisierung stehen?

Gerade deshalb muss uns Lehrer:innen in unserem Tun vertraut werden, denn BILDUNG IST UNSERE SACHE!

Wir sind selbständig und autonom handelnde, sehr gut ausgebildete, aufeinander Rücksicht nehmende und positiv denkende Menschen und orientieren uns in der Lehre am wissenschaftlichen Konsens und richten uns nicht nach politischen Moden.

Wir brauchen keine ungarischen Verhältnisse an Österreichs Schulen: keine Bevormundung, keine Blockwarte, keine Autokratie, keine Lehrer:innen-Stasi.

Hingegen brauchen wir dringend mehr professionelle Unterstützung und mehr Berufskolleg:innen. Dafür benötigt es eine gute Bezahlung und attraktive Arbeitsbedingungen und Schulen, in denen soziales Zusammenleben und Demokratie gelebt werden.

Es gäbe an der Bildungspolitik der letzten Jahre genug zu kritisieren: den massiven Lehrkräftemangel, die halbherzigen Versuche, die Schulen von administrativen Tätigkeiten zu entlasten, die vielen Ankündigungen und die wenigen Erfolge.

Die Vorsitzenden der ÖLI-UG
Claudia Astner und Hannes Grünbichler