2023 verabschiedete die APS Gewerkschaft eine Resolution um auf brennende Probleme in der Schule hinzuweisen. Wir gingen nicht davon aus, dass diese zu Irgendwas führen würde. Denn die schwarze Gewerkschaftsspitze ist an der schulischen Realität wenig interessiert. Wir wollen hier die Resolution und die tatsächlichen Bemühungen gegenüberstellen.
Vorstellung.
Maßnahmen gegen massive Überlastung der Lehrer/innen an Volksschulen, Mittelschulen,
Sonderschulen und Polytechnischen Schulen in ganz Österreich
Resolution der Bundesleitung 10 der Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer
Viele Politikerinnen und Politiker haben leider den Bezug zu den Menschen und den interessierten Blick auf die Realität verloren. Das ist einer der gravierendsten Gründe für die Politikverdrossenheit der Bevölkerung. Man übt sich lieber in Aktionismus und Beschwichtigung, statt sich für Rückmeldungen der Betroffenen wirklich zu interessieren und sich an diesen zu orientieren. Ein typisches Beispiel ist der Umgang der Politik mit dem von uns schon lange vorhergesagten Mangel an gut ausgebildeten Lehrkräften und der damit verbundenen Überlastungen der Lehrerinnen und Lehrer mit dramatischen Folgen für alle Betroffenen.
Aus diesem Grund fordert die Bundesleitung 10 die Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene auf, endlich
• wirksame und nachhaltige Maßnahmen gegen fehlendes pädagogisches Fachpersonal
einzuleiten,
• die Flut an praxisuntauglichen Reformen und nicht evaluierten pädagogischen Innovationen zu stoppen,
• für alle Pflichtschulen professionelles Unterstützungspersonal (pädagogisch, psychologisch,
sozial-emotional, therapeutisch, administrativ und aus dem Gesundheitsbereich) in
ausreichender Zahl sowie notwendige Ressourcen in technischer und räumlicher Hinsicht zur
Verfügung zu stellen,
• den sonderpädagogischen Förderbedarf mit all seinen Facetten an die realen schulischen
Notwendigkeiten anzupassen,
• attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen und eine bessere Bezahlung von Lehrerinnen und
Lehrern zu gewährleisten,
• Verwaltung und Bürokratie auf das unbedingt Notwendige zu reduzieren und Bildungsbehörden
zu Serviceeinrichtungen für Schulen umzubauen und
• die Ausbildung zukünftiger Kolleginnen und Kollegen an die tatsächlichen schulischen
Erfordernisse in allen Sparten anzupassen.
Moderne Bildungssysteme stellen besonders hohe Anforderungen an alle im System befindlichen Pädagoginnen und Pädagogen. Diese sollte man daher auch adäquat unterstützen und ihnen mit
entsprechender Wertschätzung begegnen, um sie im System zu halten – meint zumindest die OECD. In Österreich scheint man das noch nicht ausreichend erkannt zu haben.
Die Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer fordert daher alle (bildungs-)politisch Verantwortlichen in unserem Land mit Nachdruck auf, endlich den enormen schulischen
Herausforderungen weitsichtig und nachhaltig zu begegnen.
Zur raschen Umsetzung unserer Forderungen behalten wir uns entsprechende gewerkschaftliche Maßnahmen in der gesamten Bandbreite vor!